Christian Leitherer

Historische Clarinetten & Saxophon                          
 
Menü
 
Header
 

".. so dient das Clarinet auf angenehme weis..."
(Ch. Weigel, MUSICALISCHES THEATRUM, 1722)

Ein Konzertprogramm auf Klarinetteninstrumenten des frühen 18. Jahrhundert mit Werken von G.Ph. Telemann, G.F. Händel, G. Sciroli, G.B. Viviandi

Christian Leitherer (Barockclarinette und Chalumeau)
Jan Katzschke (Cembalo und Orgel)
Barbara Leitherer (Violen und Gamba)

Um das Jahr 1700 erblickte mit der Klarinette das jüngste der heute etablierten Holzblasinstrumente das Licht der Musikwelt. Findige Instrumentenbauer, möglicherweise aus der freien Reichsstadt Nürnberg, versahen einen traditionellen Oboen- bzw. Blockflötenkorpus mit einem neuen - allerdings damals schon aus dem Orgelbau bekannten - Anblasmechanismus, dem heute sog. "einfach aufschlagenden Rohrblatt". Dieses Prinzip ist seitdem für die Tonerzeugung bei Klarinetten und später den Saxophonen verantwortlich.

Die beiden barocken Varianten solcher Blasinstrumente nannte man "Chalumeau" (das war das Instrument mit dem Blockflötenkorpus) und "Clarinette" (Oboenkorpus). Diese Namensgebung entstand aus Gründen, welche im Konzertprogramm mit Originalinstrumenten sichtbar und hörbar werden:

"Chalumeau" ... ist der französische Terminus for Strohhalm oder Schilfrohr. Er sagt somit nur aus, dass ein Instrument mit einem Rohrblatt gespielt wird. Da das Chalumeau im deutschsprachigen Raum erfunden und verwendet wurde, ist die Wahl des Namens nicht zu klären. Musik für Chalumeau verzichtet auf Überblasungsnoten und ist oft in Pastoralszenen barocker Opern verwendet. Es wurde zwischen 1690 und 1750 in der Kunstmusik eingesetzt und chorisch in Stimmlage (Diskant bis Basson) gebaut.

"Clarinette" ... ist ein Diminutivum des Wortes "Clarino", welches die hohen Trompetenpartien der Barockzeit bezeichnete. Die frühe zweiklappige Clarinette ähnelte im Klang wohl stark jener hohen Trompetenlage, womit sich die Namensgebung - belegt auch durch zeitgenössische Theoretiker - erklärt. Jene Trompetenhaftigkeit verliert die Clarinette übrigens schon Mitte des 18. Jahrhunderts zugunsten der uns heute gewohnten Klangfarbe.

Im Verlauf dieses Programmes wird deutlich, wie farbig und experimentell die ersten Jahre der Klarinettengeschichte verlaufen sind. Optisch wie akustisch werden alle Facetten der Frühformen abwechslungsreich zur Geltung gebracht.